Sicherheit beim Schleifen

Alles was Sie über Lärm, Staub und die PSA wissen sollten

Das Schleifen mit Handgeräten und stationären Maschinen ist ein zentraler Prozess in der Metallverarbeitung, der zur Entfernung von Material, zur Formgebung oder zur Oberflächenherstellung dient. Schleifarbeiten können mit unterschiedlichsten Werkzeugen und Maschinen durchgeführt werden, die je nach Anwendung und genutztem Schleifmittel unterschiedliche Risiko-Grade beinhalten.

Denn: Es sind hohe Geschwindigkeiten und Temperaturen im Spiel – eine Schleifscheibe beispielsweise arbeitet in der Regel mit bis zu 11.000 Umdrehungen in der Minute. Dabei entstehen am Rand Geschwindigkeiten von fast 300 km/h und insgesamt Prozesstemperaturen von bis zu mehr als 800 Grad.

Wie bei allen industriellen Prozessen können grundsätzlich durch Geräteversagen, aber auch durch menschliches Fehlverhalten, „akute“ Sicherheitsprobleme entstehen, etwa Verbrennungen oder Schnittwunden. Hinzu kommen noch die möglichen langfristigen Gesundheitsgefahren, die auch bei routinemäßigem Gebrauch von Schleifmitteln auftreten können, wie zum Beispiel Belastungen durch Lärm, Staub oder eine übermäßige Hand-Arm-Vibration.

Im Folgenden erklären wir in aller Kürze, welche dieser Sicherheitsaspekte beim Schleifen berücksichtigt werden und welche Vorkehrungen (gegen sie) getroffen werden müssen. – Zum Beispiel mit Produkten vom Sicherheitstechnikhersteller und VSM Partner Dräger. Im Fokus steht auch, wie neue, effizientere Produkte von VSM, die mit dem Schleifen verbundenen Risiken reduzieren können. Fakt ist, dass VSM mit seinen Produkten Kunden dabei entscheidend unterstützen kann, die Arbeitsplätze ihrer Mitarbeitenden sicherer, leiser und alles in allem deutlich nutzerfreundlicher zu machen. Lesen Sie im Folgenden, wie.

Schleifstäube und ihre Absaugung

Beim Schleifen eines Werkstücks entsteht Staub, einerseits durch den Abtrag des Materials am Werkstück, andererseits durch die Abnutzung des Schleifmittels selbst. Gelangt der Staub in die Luft, droht Kontakt mit der Haut – oder schlimmer noch: Der Staub kann eingeatmet werden.

Auf den ersten Blick erscheint Staub meist harmlos und eigentlich eher deshalb als störend, weil er Reinigungsarbeiten erfordert. Doch: Staub stört nicht nur, sondern kann tatsächlich gefährlich werden für Anwender, obwohl die Lunge grundsätzlich mit kleineren Staubkonzentrationen fertig wird. Ob und wie gesundheitsgefährdend einatembarer Staub letztlich ist, hängt von diversen Faktoren ab. Entscheidend sind besonders die Art des Staubes, die Dauer, der man dem Staub ausgesetzt ist sowie die Zusammensetzung und Größe der sogenannten luftgetragenen Partikel. Diese wiederum werden entscheidend beeinflusst vom Werkstück und den Materialeigenschaften des genutzten Schleifmittels.

Staub ist die Ursache vieler Berufskrankheiten. Als besonders gesundheitsschädlich gelten extrem feine Schleifstäube, die für das bloße Auge teils nicht einmal sichtbar sind. Denn je feiner die Partikel, desto eher können sie über die Atemwege aufgenommen werden. Und je feiner das Schleifmittel, desto feiner bzw. kleiner auch der Staub. Ein feines Staubpartikel mit einer Größe von beispielweise 1 µm, benötigt bis zu sieben Stunden, bis es wieder am Boden ankommt – und entsprechend lange kann es eingeatmet werden.

Man unterscheidet zwei Kategorien von Staub: A- und E-Staub. E-Staub bezeichnet den gesamten „einatembaren Staub“. A-Staub hingegen meint jenen Anteil des einatembaren Staubes, der sogar bis in die Lungenbläschen (Alveolen) gelangt, weil er so klein ist, dass er nicht in Nase oder Rachen gestoppt wird. Für beide Staubarten gibt es strenge, einzuhaltende Grenzwerte: Für E-Staub gilt seit 2001 der Grenzwert von 10 mg/m³. Der Grenzwert für den besonders gesundheitsschädlichen alveolengängigen A-Staub wurde zuletzt weiter abgesenkt auf 1,25 mg/m³.

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Gesundheitliche Gefahren

Konkret können kleine Partikel sich etwa in Nase, Mund und Rachen ablagern – oder in der Lunge und über diese in den Blutkreislauf gelangen. Je tiefer Staub in die Lunge vordringt, desto gefährlicher: Besonders tief in die Lunge gelangen können die ganz feinen Staubpartikel von 0,1 bis 1 µm. Lagern sie sich dort ab und verkleben die Lungenbläschen, weil man über lange Zeit große Staubmengen einatmet, kann der natürliche Reinigungsprozess der Lunge zum Erliegen kommen.

Solche eingeatmeten Stäube, die sich im Körper nicht mehr auflösen, können Krankheiten verursachen. Das reicht von Atemwegsentzündungen wie chronischer Bronchitis, Asthma, COPD und sogenannten Staublungenerkrankungen wie Silikose über Allergien bis hin zu Krebs.

Besonders gefährlich kann es werden, wenn Aluminium bearbeitet wird. Denn Aluminiumstaub gilt nicht nur beim Einatmen als äußerst riskant, sondern kann unter bestimmten Umständen – gemeint ist ein ausreichendes Mischungsverhältnis mit Sauerstoff aus der Luft und einer Zündquelle – sogar eine Explosion verursachen. Arbeitsplätze, an denen Aluminium geschliffen wird, müssen deshalb zwingend mit einer Absauganlage ausgerüstet sein, die dauerhaft in Betrieb ist.

Sicherheits-Management

Passende Schleifmittel nutzen: Je feiner der Staub, desto unscheinbarer wirkt er, was ihn potenziell gefährlicher macht. Möglichst wenige und wenn, dann eher große Späne und Partikel, sollten deshalb das Ziel sein – die Körnung des Schleifmittels und die Art des von ihm erzeugten Abtrags sind hier ein entscheidender Faktor. Selbstschärfende VSM Schleifmittel wie die VSM CERAMICS Serien oder VSM ACTIROX mit ihrem geometrisch geformten Schleifkorn, schneiden besonders sauber und effektiv durch das Material und erzeugen so größere Späne, die weniger lang in der Luft bleiben. Die Folge: Der Arbeitsplatz wird durch kürzere Staubexposition weniger belastet. Auch die Schleifmittel selbst tragen zu weniger Staubelastung bei, da sie für lange Standzeiten bei hohem Abtrag stehen.

Absaugung und Entlüftung: Eine Absaugung des Staubs ist nicht nur beim Schleifen von Aluminium nötig, wo sie sogar zwingend vorgeschrieben ist, sondern auch dann, wenn die Staubbelastung sich bei der Bearbeitung anderer Materialien technisch nicht anders minimieren lässt. „Lässt die Bearbeitungsaufgabe das nicht zu, ist der Staub an der Entstehungsstelle vollständig zu erfassen, abzusaugen und gefahrlos aus dem Arbeitsbereich zu entfernen“, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Unfallverordnung (DGUV) vor. Dazu gibt es diverse unterschiedliche technische Ansätze – diese reichen von einer Kapselung im Rahmen eines vollständig umschlossenen Arbeitsbereiches, welcher an eine Absauganlage angeschlossen ist, über halboffene Bauweisen mit abgesaugten Schleiftischen, bis hin zu integrierten Direkt-Absaugvorrichtungen im Werkzeug.

PSA: Zusätzlich zur Entlüftung und geeigneten Schleifmitteln müssen Anwender mit einer passenden persönlichen Schutzausrüstung (PSA) ausgestattet sein. Im Falle von einatembarem Staub, handelt es sich dabei um geeigneten Augen- und Atemschutz (mindestens FFP2) sowie einen Schutzanzug und Handschuhe.

Sichere Arbeitsplatzgestaltung

Lärm beim Schleifprozess mit VSM Schleifmitteln verringern

Lärm beim Schleifprozess

In einer Werkstatt für Metallbearbeitung geht es zur Sache – schließlich geht es dort mechanisch und mit High Speed jeglichen Unebenheiten, Graten und Co. auf Werkstück-Oberflächen an den Kragen. All das verursacht eine beachtliche Geräuschkulisse in Form von Schalldruck. Oder anders gesagt: An Schleifmaschinen geht es eigentlich immer laut zu. Vom Antrieb der Maschine und der Kühlschmierstoffpumpe, über Förderelemente für die Werkstücke bis hin zu den gegebenenfalls ein- und auslaufenden Werkstücken oder Schwingungsgeräuschen, die vom Werkstück selbst ausgehen (wie zum Beispiel bei größeren Tanks), kommt es zu einem wahren Konzert verschiedenster Lärmquellen. Nicht zu vergessen: das Schleifband oder die Schleifscheibe selbst.

Hand-Arm-Vibrationen im Schleifprozess verringern

Hand-Arm-Vibrationen

Schleifmaschinen vibrieren im Einsatz. Eine speziell beim professionellen Schleifen auftretende Problematik sind Schwingungen, die auf das Hand-Arm-System der Bedienperson einwirken. Vor allem am Schleifbock oder bei der Verwendung von gebundenen Schleifmitteln, aber auch bei Handschleifmaschinen wie Winkel-, Exzenter- und Schwingschleifern sowie bei handgeführten Schleifmaschinen im industriellen Dauereinsatz, tritt diese Gefährdung auf.

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Schleiffette und -öle

Ein großes Problem, vor allem bei der Bearbeitung von NE-Metallen wie Aluminium, ist das schnelle Zusetzen des Schleifmittels. Dies liegt daran, dass Aluminium eine sehr geringe Festigkeit hat und somit eine hohe Neigung, beim Schleifen zu schmieren und Aufbauschneiden zu bilden. Lange Zeit war es aus diesem Grund gang und gäbe, besonders beim Schleifen von Aluminium, Schleiffett oder Schleiföl zuzugeben, um das Schleifband länger „offen“ zu halten. Schleiföl und Schleiffett reduzieren die Reibung zwischen Schleifmittel und dem Werkstoff, was die Lebensdauer der Schleifmittel und die Standzeit grundsätzlich verlängert. Zudem fungieren sie auch als Kühlschmierstoff. Größter offensichtlicher Nachteil: der große Reinigungsaufwand an Maschine, Werkzeug, Werkstücken und der gesamten Arbeitsumgebung, der sich negativ auf die Produktivität auswirkt.

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Lärmbelastung: Gesundheitliche Gefahren

Diese Geräuschkulisse als Ganzes kann dem Maschinenbediener trotz Gehörschutz ganz schön zu schaffen machen, gerade als Dauerbelastung. Es drohen Ohrenschmerzen oder gar Hörschäden wie Tinnitus oder eine dauerhafte Lärmschwerhörigkeit.

Grundsätzlich gilt alles über einer durchschnittlichen Lärmbelastung von 80/85 dB als gesundheitsgefährdend. Die Ermittlung der konkreten Gefährdung der Lärmeinwirkung – die sogenannte Gefährdungsbeurteilung – muss durch eine fachkundige Person erfolgen. Überschreiten die so festgestellten Tageslärmexpositionspegel die oben genannten Werte, sind bestimmte, gesetzlich festgelegte Schutzmaßnahmen durchzuführen. Diese reichen von der Information der Beschäftigten über die Gefahren, der Bereitstellung und Pflicht zur Nutzung (ab 85 dB) von Gehörschutz, bis hin zu Kennzeichnung und technischer Abgrenzung der Lärmbereiche und arbeitsmedizinischer Pflichtvorsorge. Der maximale Spitzenschalldruck darf 137 dB nicht überschreiten.

Lärmbelastung: Sicherheits-Management

„Die beim Schleifen tatsächlich auftretende Höhe des Lärmpegels hängt unter anderem vom Schleifverfahren, von der Schleifmaschinenart, vom Werkstück und von den Umgebungsbedingungen ab“, weiß die DGUV. Dementsprechend empfiehlt sie unter anderem

  • technische Maßnahmen wie eine Kapselung oder Teilkapselung der Maschine
  • die Verwendung von Schalldämpfern an pneumatisch angetriebenen Maschinen
  • auch Kollegen und Kolleginnen in der Nähe mit Augen- und Gehörschutz auszustatten.

Auch die Wahl der Schleifmittel hat einen entscheidenden Einfluss auf die Lärmbelastung. Deutlich ruhiger bzw. leiser als konventionelle, einfach gestreute Schleifmittel, arbeitet zum Beispiel VSM ILUMERON. Der Grund: Die gestrichene, sehr gleichmäßige Oberfläche des Schleifmittels, liegt ganz plan auf dem Werkstück auf – dank der gleichmäßigen Oberflächentopographie der Eingriffszone zwischen Schleifmittel und Werkstück. Aber auch die Keramikkornschleifmittel von VSM wie ACTIROX und die VSM CERAMICS Serien reduzieren die Lärmexposition als Ganzes merklich – da sie schneller und somit kürzer schleifen. Geringere Arbeitsgeräusche bedeuten erhöhten Schutz sowie entspannteres und ermüdungsfreies Arbeiten. Und damit natürlich auch: produktivere Mitarbeiter.

Hand-Arm-Vibrationen: Gesundheitliche Gefahren

Eine solche längere Exposition von Schwingungen, welche durch das Werkzeug übertragen werden, kann große gesundheitliche Auswirkungen haben. Dazu zählen beispielweise Durchblutungsstörungen, Nervenfunktionsstörungen, Gefäßschädigungen sowie Knochen- und Gelenkschäden. Am bekanntesten ist das so genannte White-Finger-Syndrom, welches irreversible Durchblutungsstörungen an den Fingern bezeichnet, die von dauerhaften Vibrationsbelastungen verursacht werden. Das Risiko, sich die genannten Krankheiten zuzuziehen, steigt bei Arbeiten in der Kälte noch einmal an.

Hand-Arm-Vibrationen: Sicherheits-Management

Unternehmen sind nach der Lärm-und-Vibrationsarbeitsschutzverordnung dazu verpflichtet, das Risiko durch Vibrationen zu minimieren. Das Regelwerk schreibt einen strengen Tages-Vibrations-Expositionswert vor, der nicht überschritten werden sollte: Beispielsweise ist bei sehr hohen Belastungen der Grenzwert, ab welchem mit Schutzmaßnahmen eingegriffen werden muss, bereits nach wenigen Minuten erreicht.

Die Gesundheitsrisiken durch zu viele Vibrationen lassen sich durch eine Reihe verschiedener Maßnahmen begrenzen. Besonders wichtig ist die Wahl einer tunlichst kraftvollen, aber schwingungsarmen Schleifmaschine, welche die Schleifarbeit in kurzmöglicher Zeit erledigt. Die DGUV empfiehlt unter anderem Geräte mit Zusatzeinrichtungen zur Schwingungsminderung bzw. mit einem Unwuchtausgleich und vibrationsmindernden Handgriffen. Ein Autobalancer ist hier eine besonders effektive Möglichkeit zur Vibrationsdämpfung, da er die Ergonomie optimiert. Zudem sorgt er dafür, dass die vorgegebenen Belastungswerte erst später erreicht werden, so dass Nutzer länger damit arbeiten können. Auch die Wahl des richtigen Kontaktelementes, in Bezug auf dessen Härte, nimmt Einfluss auf die Vibrationen.

Neben den gesundheitlichen Vorteilen sorgt ein Autobalancer auch für effizienteres Schleifen, da die Schleifscheiben länger halten und die Laufzeiten kürzer sind. Gleiches gilt für die Wahl passender Schleifmittel: Vor allem welche mit hohem Abtrag wie beispielsweise VSM ACTIROX erweisen sich als besonders geeignet, da sie die Belastung für den Anwender deutlich reduzieren. Sie schleifen aggressiver und bis zu 200 Prozent schneller als vergleichbare Schrupp- und Fiberscheiben und erfordern weniger Anpressdruck. Das sorgt für eine viel geringere Expositionszeit und damit weniger Belastung durch Vibrationen.

Weitere wichtige Maßnahmen zur Reduzierung von Vibrationen sind Vibrationsschutzhandschuhe und eine besonders sorgfältige Auswahl, Einstellung und Kontrolle der genutzten Maschinen, vor allem mit der Maßgabe, Unwuchten zu vermeiden.

Schleiffette und -öle: Gesundheitliche Gefahren

Aufgrund der hohen Temperaturen und Werkzeugdrehzahlen beim Schleifen, verteilt sich das Schmierstoffgemisch aus Schmierfett oder Öl, gegebenenfalls ergänzt um weitere Kühlschmierstoffe, in feinen Partikeln in der Luft. Diese Aerosole und unsichtbaren Öldämpfe sind gesundheitsgefährdend und können beim Einatmen zu akuten Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit führen. Als Langzeitfolgen drohen schwerwiegendere Erkrankungen der Atemwege wie Krebs. Darüber hinaus kann Schleiföl Hautreizungen und allergische Reaktionen verursachen, wenn es mit der Haut in Kontakt kommt. Auch Augenkontakt sollte selbstverständlich vermieden werden, um Reizungen zu verhindern. Nicht zuletzt können Brände oder Verpuffungen drohen, falls sich sogar zündfähige Ölnebel-Luft-Gemische bilden.

Schleiffette und -öle: Sicherheits-Management

PSA und Absaugung: Um diese Risiken zu minimieren, müssen Anwender bei der Nutzung von Schleiföl und Schleiffetten geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen. Dazu gehört in erster Linie das Tragen von geeigneten Atemschutzmasken, um das Einatmen von Schleifstaub und Dämpfen zu verhindern. Werden bestimmte Arbeitsplatzgrenzwerte überschritten (10 mg Ölnebel und Öldampf pro Kubikmeter Atemluft), sind zusätzlich Absauganlagen und filternde Abscheider vorgeschrieben. Handschuhe, spezielle Hautschutzsalben und Schutzbrillen tragen dazu bei, Hautreizungen und Augenverletzungen zu vermeiden. Es ist zudem von grundlegender Bedeutung, den Arbeitsbereich sauber zu halten und stets sicherzustellen, dass die Schleifmaschine ordnungsgemäß gewartet wird.

Passende Schleifmittel nutzen: VSM ALU-X
Idealerweise sollten Anwender ganz auf die Nutzung von Schleifölen und -fetten verzichten, sofern dies möglich ist. Geht es um die Aluminium-Bearbeitung, empfiehlt sich hier beispielsweise VSM ALU-X, welches speziell für die Anforderungen beim Schleifen von NE-Metallen entwickelt wurde. Die schleifaktive Zusatzschicht und das halboffen gestreute Keramikkorn, sorgen für merklich reduzierte Spananhaftung, so dass mit VSM ALU-X der Arbeitsplatz dauerhaft fett- und ölfrei bleiben kann. „Schleifen statt putzen“ lautet dann die Devise – ganz im Sinne einer produktiveren Bearbeitung.

Persönliche Schutzausrüstung (PSA)

Die persönliche Schutzausrüstung (PSA) ist zentraler Bestandteil der Arbeitssicherheit, gerade in der Industrie und der Metallbe- und -verarbeitung. Sie ist dazu bestimmt, von den Beschäftigten benutzt oder getragen zu werden, um sich gegen Gefahren für ihre Sicherheit und Gesundheit zu schützen. In Deutschland sind die Bereitstellung von PSA durch den Arbeitgeber sowie die Benutzung durch die Beschäftigten in der „Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Benutzung persönlicher Schutzausrüstungen bei der Arbeit“ geregelt (PSA-Benutzungsverordnung/PSA-BV). Gemäß Arbeitsschutzgesetz ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, seinen Mitarbeitern die Schutzkleidung kostenlos bereitzustellen. Sie zu tragen, sollte aber auch abseits der Pflicht im eigenen Interesse eines jeden Einzelnen sein, denn schließlich geht es um die eigene Gesundheit.

Mehr über die PSA erfahren

Gesundheitliche Gefahren

Das Tragen bzw. Benutzen einer PSA ist aus gutem Grund vorgeschrieben, denn das Schleifen von Metall birgt eine ganze Reihe verschiedener Gefahren, welche z.B. die DGUV oder auch die Berufsgenossenschaft Holz und Metall anschaulich klassifiziert und zusammengefasst haben. Dazu gehören zum einen die bereits weiter oben erwähnten physikalischen Gefährdungen durch Lärm oder Hand-Arm-Vibrationen sowie auch die Gefahren durch Substanzen und Materialien, wie beispielsweise Dämpfe/Aerosole und Schleifstäube.

Hinzukommen zum anderen aber noch einige weitere Gefahren, wie z.B. mechanische Gefährdungen durch wegfliegende Schleifkörperbruchstücke oder das Berühren des Schleifkörpers, thermische Gefährdungen durch heiße Werkstückoberflächen nach dem Schleifen sowie Brand- und Explosionsgefahren. Besonders gefährlich sind Bruch oder das Versagen des Werkzeugs.

Sicherheits-Management

Angesichts der Fülle der verschiedenen Gefährdungen ist es nicht verwunderlich, dass die sicherheitsrelevanten Bestimmungen sehr umfangreich und detailliert sind. Bei der Gefährdungsbeurteilung für jeden Arbeitsplatz bzw. jede Tätigkeit wenden Profis das sogenannte STOP-Prinzip an: Es geht darum, dass zur Risikominimierung zunächst überlegt wird, wie die Belastung durch Substitution (z.B. andere Arbeitsverfahren oder Materialien), technische Lösungen (etwa bauliche Abschirmung, Absaugsysteme) oder organisatorische Maßnahmen (z.B. zeitliche Begrenzung, Schulungen) verringert werden kann.

Erst danach sollten die verbleibenden Risiken durch den Einsatz von persönlicher Schutzausrüstung weiter reduziert werden. Die PSA ist also dazu gedacht, die sogenannte „Restgefährdung“ zu minimieren.

Zur PSA beim Schleifen gehören

  • Atemschutz
  • Augenschutz
  • Kopfschutz
  • Gehörschutz
  • sowie Schutzkleidung inklusive Sicherheitsschuhen, Handschutz und Hautschutz.

Alle Mitarbeiter müssen entsprechend geschult werden in der ordnungsgemäßen Anwendung ihrer PSA. Einen guten Überblick über alle Produkte, die als PSA bei der Arbeit an und mit Schleifmaschinen Verwendung finden, bietet beispielsweise der Sicherheitstechnikhersteller und VSM Partner Dräger.

Die wichtigsten Tipps für den sicheren Umgang mit Schleifmitteln

Wer mit Schleifmaschinen arbeitet, der muss sich des Sicherheitsrisikos bewusst sein, welches damit einhergeht. Das ist auch gut so, denn ein Großteil der Verantwortung liegt beim Bediener des Werkzeugs selbst. Aber auch der Arbeitgeber trägt die Verantwortung, die Sicherheit und das Wohlergehen der Mitarbeiter zu gewährleisten.

Die meisten Gefahren lassen sich seitens der Anwender durch die Beachtung einiger zentraler Sicherheitsregeln minimieren:

  1. Passende Werkzeuge und Schleifmittel für die jeweilige Anwendung nutzen: Dazu gehört nicht nur, dass die zulässigen Drehzahlen und zugelassenen Höchstgeschwindigkeiten von Maschine, Stützteller und Schleifmittel zusammenpassen müssen; beispielweise muss auch der Scheibendurchmesser zur Maschine passen, da sonst die maximale Schnittgeschwindigkeit nicht mehr stimmt.
  2. Mit dem Werkzeug vertraut machen, besonders dem Start- und Stoppverhalten, und es nicht eigenständig modifizieren. Bedienungsanleitung und Sicherheitshinweise beachten und Wartungsintervalle einhalten.
  3. Ausschließlich zertifizierte Fiberscheiben benutzen, denn diese stehen für ein Höchstmaß an Produktsicherheit und Anwenderschutz. In Deutschland müssen Schleifmittel auf Unterlage der DIN-Sicherheitsnorm EN 13743 entsprechen. Alle VSM Fiberscheiben sind darüber hinaus durch die „Organisation for the Safety of Abrasives“ (oSa) zertifiziert und deshalb besonders sicher. Die Standards der oSa sind sogar weit höher als der gesetzliche Rahmen fordert.
  4. Niemals beschädigte oder abgenutzte Schleifscheiben nutzen: Auch neue Schleifmittel vor der Benutzung gründlich auf mögliche Fehler, z.B. Transport- oder Lagerschäden, absuchen. Haltbarkeitsdatum beachten!
  5. Scheiben auf Unwucht überprüfen und falls nötig nachjustieren.
  6. Befestigungs- bzw. Flansch-Mutter beim Aufspannen richtigherum festdrehen.
  7. Fiberscheiben ausschließlich zum Schleifen und nicht zum Trennen nutzen.
  8. Sich stets vergewissern, dass die Werkstücke gesichert und befestigt sind.
  9. Immer mit PSA arbeiten. Zudem lockere Kleidung, offene Haare oder Schmuck vermeiden, da sonst die Gefahr besteht, dass diese in die Maschine geraten.
  10. Sichere Arbeitsumgebung beachten – auch für Dritte: Wenn möglich, in einem abgeschlossenen Bereich arbeiten und sicherstellen, dass weitere Personen im Umfeld nicht durch Staub, Funken oder Lärm gefährdet werden.

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