Vom Glaspapier, über Naxos-Schmirgel bis zum synthetischen Keramikkorn!

Unter dem Motto „die Geschichte der Schleifmittel” nehmen wir Sie mit auf eine Reise in die Historie des Schleifens. Von den Anfängen mit Glaspapier über die Nutzung von Schmirgel bis zu den heutigen High-Tech Schleifmitteln.

Im Rahmen des diesjährigen International Abrasive Days erfahren Sie viele spannenden Fakten rund um das Schleifen und seine Geschichte. VSM lebt und gestaltet deren Herstellung seit ihrer Gründung – vor 160 Jahren. Seit jeher steht bei VSM eines im Fokus: Schleifmittel. Dank unserer Chronik und der langjährigen Partnerschaft mit Ihnen – unseren Kunden und Partnern – sind wir so kühn zu behaupten, dass jeder bereits mit unseren Produkten in Berührung gekommen ist.

Mit unserem Leitmotiv WE KNOW ABRASIVES drücken wir all das aus. Niemand versteht Schleifmittel besser als wir.

International Abrasives Day 2023 | Imagine a world without abrasives

Die Geschichte der Schleifmittel – ein Überblick in Meilensteinen

Im April und Mai 2024 führen wir Sie anhand von einzelnen Meilensteinen durch die Historie der Schleifmittel. Ebenjene Historie die die VSM geprägt und mitgestaltet hat.

Die ersten industriell hergestellten Schleifmittel sind Sandpapier, Glaspapier oder Flintpapier

Bereits ab dem 18. Jahrhundert gibt es erste Aufzeichnungen über die Nutzung von Sandpapier in England. Seinen Einzug als Werkzeug erhält es mit der fortschreitenden Industrialisierung in Europa und Amerika. Die ersten industriell hergestellten Schleifmittel sind Sandpapier, Glaspapier oder Flintpapier. Sie alle nutzen Papier als Träger. Das Schleifmaterial, also Sand, Glas oder Flintstein, wird mit Klebstoff auf dem Papierträger gehalten. Die Leistung dieser Schleifkörner ist noch recht gering. Genutzt werden die Schleifpapiere in erster Linie für Holz und andere, weiche Werkstoffe.
In Deutschland wird 1863 das erste Unternehmen als Schleifmittel-Produzent erwähnt. Kurz danach, im Mai 1864 wird die spätere VSM in Hannover gegründet. Die Gründer Siegmund Oppenheim und Siegmund Seeligmann ahnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, welche Erfolgsgeschichte sie mit ihrem jungen Unternehmen begründen.

Der Rohstoff Schmirgel wird auf der griechischen Insel Naxos abgebaut.

Die Industrialisierung bedingt die Bearbeitung immer härterer Werkstoffe wie Metall. Die metallverarbeitenden Betriebe können mit den bisherigen Schleifmitteln wie Glaspapier und Flintstein nicht effizient arbeiten. Ein neuer Werkstoff zur Schleifmittelherstellung muss gefunden werden.  
Ende des 19. Jahrhunderts hat sich eine Lösung gefunden, die auch für den industriellen Massenmarkt praktikabel ist. Der auf der griechischen Insel Naxos abgebaute Rohstoff Schmirgel bietet eine hohe Härte bei großer Abriebfestigkeit. Somit war Schmirgel sehr gut für die Metallbearbeitung geeignet.  
Obwohl die Schleifeigenschaften von Schmirgel seit der Antike bekannt sind, war der Rohstoff war bis dahin durch seine Härte sehr schwer zu zerkleinern. Dank der Dampfmaschine war dies jedoch keine Herausforderung mehr. Noch heute werden Ausdrücke wie „Schmirgelpapier“ oder die Tätigkeit des „Schmirgelns“ erwähnt, obwohl der Schmirgel bei den modernen Schleifmitteln heutzutage keine Rolle mehr spielt.

Konstruktion der ersten VSM Schleifmaschine

Im Jahre 1880 markierte die Konstruktion unserer ersten eigenen Schleifmaschine einen Meilenstein. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Einsatz von Schleifscheiben eher unrentabel. Die Konkurrenz der klassischen Feile war sehr stark. Dank der neuen Schleifmaschine steigerte sich die Schleifleistung der Scheiben erheblich und führte zu einer wesentlichen Arbeitsersparnis.  
Schnell führte die Effizienzsteigerung zu einem großen Interesse an den neuartigen Schmirgel-Schleifscheiben. Das Sortiment wuchs schnell: Es kamen die Schleifscheibe "Vulkan" für Trockenschliff-Anwendungen, die „Neptun“ für den Nassschliff, die „Atlas“ für Trocken- und Nassanwendungen und später eine leistungsverbesserte Variante mit dem Namen „Helios“. Die „Helios“ war so abtragsstark, dass sie vor allem in Gießereien geschätzt wurde.  
Dieser Teil der Geschichte erklärt auch unseren Firmennamen „VSM ∙ Vereinigte Schmirgel- und Maschinen-Fabriken“. Der Schmirgel als Schleifmaterial für unsere Produkte und die dazu passenden Maschinen kamen aus dem Hause VSM.  

Investition in erste VSM Appretur-Anlage

Überhaupt nicht träge: Bereits 1932 erkannten wir die Bedeutung des Trägermaterials für hochwertige flexible Schleifmittel und investierten in unsere erste Appretur-Anlage. Diese ermöglichte es uns, Gewebe speziell für die Verwendung als Träger flexibler Schleifmittel herzustellen. Damals sprach man von Schleifleinen. Heute sind Träger aus Baumwoll- oder Polyester-Gewebe gängige Trägermaterialien für hochwertige Schleifmittel.
Dank eigener Appretur können wir bis heute maßgeblichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit unserer Schleifmittel nehmen. Die Herstellung eigener Trägermaterialien ist ein entscheidender Bestandteil unserer Fertigungstiefe.
Seit 1930 konzentrieren wir uns vollständig auf Schleifmittel auf flexibler Unterlage, und das bis heute. Mit 94 Jahren Erfahrung sind wir Spezialisten auf diesem Gebiet und verstehen Schleifmittel wie kaum ein anderer.

Schleifkörner sind elektrostatisch aufgeladen

Das fliegende Schleifkorn: Bis Anfang der 1960er Jahre nutzte man in der Schleifmittelproduktion die Schwerkraft-Streuung. Dabei fällt das Schleifkorn von oben auf das Trägermaterial. Das Schleifkorn liegt wild verteilt auf dem Träger.
Richtig effektiv und leistungsstark wird das Schleifmittel erst, wenn man die Schleifkörner aufrecht hinstellt. Dann ragt die scharfe Spitze des Korns nach oben.  
Mit der Einführung der elektrostatischen Streuung 1962 wurden unsere Schleifmittel noch leistungsfähiger. Bei diesem Verfahren werden die Schleifkörner elektrostatisch aufgeladen und fliegen dann, entgegen der Schwerkraft, von unten nach oben auf den mit der Grundbindung bestrichenen Träger.  
Je höher der Anteil senkrecht stehender Schleifkörner, desto größer ist die Abtragsleistung des Schleifmittels. Heute ist die elektrostatische Streuung ein fester Standard in der Schleifmittelproduktion. Bei VSM lassen wir seit über 60 Jahren die Schleifkörner fliegen

Über 30 verschiedene COMPACTGRAIN Serien finden sich im VSM Sortiment

Sie stehen in vielen Küchen und sind eine wahre Augenweide: Küchenmöbel mit Edelstahlfronten. Diese Edelstahlfronten erhalten ihre hochwertige Optik durch ein bestimmtes Schliffbild. Dafür verwendet man ab 1978 Langzeitschleifmittel namens VSM COMPACTGRAIN.
Mit der Markteinführung von VSM COMPACTGRAIN veränderten wir erneut die Metallbearbeitung. Das neue Langzeitschleifmittel besteht aus Granulaten, die zahlreiche Schleifkörner beinhalten. Aus dieser Kornreserve werden verbrauchte Schleifkörner beim Schleifen herausgebrochen und legen unverbrauchte, scharfe Kornspitzen frei. Mit ihnen werden konstante, reproduzierbare Oberflächenwerte erreicht.  
Dieses einheitliche Schliffbild bei gleichbleibender Rautiefe sowie Glanzgraden ist für viele Hersteller von Edelstahlfronten das wichtigste Verkaufskriterium. Über 30 verschiedene COMPACTGRAIN Serien mit unzähligen Körnungen finden sich heute in unserem Sortiment.

Schleifmittel erlebbar machen im VSM Trainingszentrum

Schleif-Profis eine Heimat geben: 1991 eröffneten wir das Technical Center (TC). Dort haben wir das geballte Wissen rund ums Schleifen an einem Ort zusammengebracht. Seitdem wird im TC jeden Tag geschliffen bis die Funken fliegen.
Ab sofort müssen unsere Kunden ihre Fertigungsprozesse nicht mehr unterbrechen, um neue Schleifmittel zu testen. Mit dem modernen Maschinenpark werden Flachschliff, Außenrundschliff, Langbandschleifen, Schleifen am freien Band und viele weitere Anwendungen nachgestellt.  
Neben individualisierten Schleifmitteltest, haben mittlerweile zehntausende Schleif-Profis aus der ganzen Welt in unserem Trainingszentrum neues Wissen rund ums Schleifen erlangt. Bei unseren Seminaren liegt der Fokus von Anfang an auf dem praktischen Erleben. Theorie vermitteln können viele, Schleifmittel erlebbar machen kann nur VSM. Und das seit über 33 Jahren im mittlerweile Competence Center genannten Trainingszentrum.  

Leben in einer Welt ohne Schleifmittel? Ganz schön kantig!

Bakterien in der Milch, kleine Schnittwunden vom Smartphone oder zerquetschte Tomaten. So würde unser Alltag ohne Schleifmittel aussehen. Klingt gar nicht so angenehm, oder? Behälter in der Lebensmittelindustrie werden ebenso geschliffen, wie die Oberflächen von Smartphones oder Messerklingen. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Schleifmittel machen unseren Alltag nicht nur „rund“ sondern auch sicherer.

Wir feiern Schleifmittel und Schleifprofis

Um den Blick auf genau diese Prozesse zu lenken, hat die VSM AG den ersten International Abrasives Day am 29.03.2023 ins Leben gerufen. Denn ohne moderne Schleifmittel, fern ab vom Schmirgelpapier aus dem Baumarkt, und die passenden Profis in den Unternehmen sind viele Industrieprozesse gar nicht möglich. Somit feiern wir am International Abrasives Day Schleifmittel und Schleifprofis gleichermaßen – und ihren wichtigen Beitrag zu so vielen industriellen Fertigungsprozessen.

Kantig, rau und stumpf

Getreu unserem diesjährigen Motto „Imagine a world without abrasives” zeigen wir Ihnen im März wie so eine Welt aussehen würde. – Kantig, rau und stumpf sind da noch die angenehmsten Eigenschaften. Seien Sie gespannt und schauen Sie auch auf unserem LinkedIn Kanal vorbei.

International Abrasives Day 2023 | Imagine a world without abrasives

Schleifmittel im Einsatz: Für einen „runden“ und sicheren Alltag

Schneiden statt drücken: Scheren und Messer mit scharfem Schnitt

Messer und Scheren sind Gebrauchsgegenstände, die durch ihre Benutzung an Schärfe verlieren. Sind sie stumpf geworden, muss man sie jedoch keineswegs entsorgen. Am Backstand werden sie zum Beispiel mit Keramikkorn-Schleifmitteln bearbeitet und finden im Nu zu ihrer Schärfe zurück. Auch Griffe aus Holz oder Kunststoff werden mit Schleifmitteln auf flexibler Unterlage in Form gebracht.

Produktempfehlungen zum Schleifen von Messern

XK870X – VSM CERAMICS
XK870F – VSM CERAMICS
CK772T – VSM COMPACTGRAIN
KK841F – VSM ALUMINIUMOXID

Schleifen von Motorengehäusen, Getriebekörpern und Aufhängungsteilen

Das Auto: Fortbewegungsmittel, Luxusgut, Arbeitsgerät

Jeder hat wohl seine ganz eigene Beziehung zum Auto und sucht sich seinen motorisierten Untersatz nach verschiedenen Kriterien aus. Größe, Farbe, Motorisierung, Ausstattung, Verbrauch – die Möglichkeiten sind vielfältig. Doch eines haben alle Autos gemein: Im Kern bestehen sie aus Blech- und Gussbauteilen, die geschliffen werden. Motorengehäuse, Getriebekörper und Aufhängungsteile werden aus Aluminium-Werkstoffen gegossen und anschließend mit Keramik-Schleifmitteln bearbeitet. Ohne sie würde kein Auto jemals aus dem Werk rollen.

Produktempfehlungen zum Schleifen von Gussbauteilen

XF733 – VSM CERAMICS
XK733X – VSM CERAMICS
XF760 – VSM CERAMICS
XF760X – VSM CERAMICS

Schleifen von Behältern, Tanks und Silos aus Edelstahl

Lebensmittel in vollen Zügen genießen

Für die Herstellung, den Transport und die Lagerung ihrer Produkte greift die Lebensmittelindustrie auf Behälter, Tanks und Silos aus Edelstahl zurück. Das hat gute Gründe, denn Edelstahl ist je nach Behandlung und Pflege korrosionsbeständig, hygienisch und lebensmittelfreundlich. Würden diese Behälter nicht in Handarbeit oder mit speziellen Behälterschleifmaschinen bearbeitet werden, würden die Lebensmittel darin ungenießbar werden: Auf rauen oder gar rostigen Oberflächen bilden sich sehr schnell Keime und Bakterien, die den Inhalt angreifen und verderben lassen.

Mit Keramik- und Kompaktkorn-Schleifmitteln lassen sich definierte Oberflächenwerte erzielen, die für Lebensmittel unabdingbar sind. So können die Produkte über längere Strecken hinweg sicher transportiert werden – und das, ohne an Qualität zu verlieren.

Produktempfehlungen zum Schleifen von Edelstahl-Containern

XK870X – VSM CERAMICS
ZF713 – VSM ZIRKONKORUND
XK870F – VSM CERAMICS
KV701K – VSM SCHLEIFVLIES

Turbinenschaufeln für Triebwerke, Gasturbinen und Wasserturbinen schleifen

Faszinierender Megaliner: Der Airbus A-380

Die A-380 ist das größte Passagierflugzeug der Welt und ihr Triebwerk ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk: 20 000 Einzelteile, 6,5 Tonnen Gewicht, und bei vollem Schub steigen die Temperaturen in den Brennkammern auf über 2000 Grad Celsius. Die Turbinenschaufeln in diesem Triebwerk werden sowohl in der Herstellung als auch bei der Reparatur geschliffen. Hier muss 100 Prozent fehlerfrei gearbeitet werden, mit außerordentlicher Oberflächengüte, höchster Präzision und Maßhaltigkeit. Die Industrie zum Schleifen von Engine Components ist deshalb eines der anspruchsvollsten Branchen überhaupt.

Denn Gefügeveränderungen oder Mikrorisse durch Wärmeeintrag sind beim Turbinenschliff unverzeihlich. Mit VSM CERAMICS Schleifmitteln in Kombination mit der schleifaktiven Zusatzschicht TOP SIZE ist maximaler Abtrag in kurzer Zeit garantiert – mit verringerter Wärmeeinbringung.

Turbinenschaufeln aus Edelstahl und Inconel werden übrigens auch für industrielle Gasturbinen benötigt. Die kleinste erhältliche Turbine findet sich in Wasserturbinen, die beispielsweise im Freizeitbereich (Pools, Schwimmbäder) oder für kleinere Wasserkraftwerke genutzt werden.

Produktempfehlungen zum Schleifen von Turbinenschaufeln

AK890Y – VSM ACTIROX
XK885Y – VSM CERAMICS Plus
XK870T – VSM CERAMICS
XK760X – VSM CERAMICS

Hochglänzende oder matt gebürstete Oberflächen in der Küche

Edelstahl-Oberflächen: Hand- und Augenschmeichler

Hochglänzende oder matt gebürstete Oberflächen sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Allein in der Küche: Der Kühlschrank, der Wasserkocher, die Küchenmaschine, die Mikrowelle, die Thermoskanne, das Kochtopfset... Alles kommt im Edelstahl-Look daher. Und diese Gegenstände bekommen mit Schleifmitteln auch ihren „Look and Feel“. Denn die Oberflächen sollen ja nicht nur schön aussehen, sondern sich auch gut anfühlen. Während glänzende Oberflächen eher mit Siliziumcarbid-Schleifmitteln erzielt werden, kommen für Oberflächen mit einem matten Finish eher Aluminiumoxid-Schleifmittel zum Einsatz.  

Und auch zum Thema Hygiene tragen Schleifmittel ihren Teil bei: Geschliffene Oberflächen sind glatt und daher leichter zu reinigen. Außerdem bilden sich auf darauf weniger Bakterien und Keime. Ideal für den Einsatz in der Küche.

Produktempfehlungen zur Herstellung von feinen Oberflächen

CK772T – VSM COMPACTGRAIN
KV710X – VSM SCHLEIFVLIES

Präzise wie ein Uhrwerk

Obwohl uns heutzutage Smartphones und Smartwatches die genaue Zeit ansagen können, gibt es immer noch sehr viele Menschen, die auf Armbanduhren mit mechanischem Uhrwerk nicht verzichten möchten. Das Tragen einer solchen Armbanduhr wäre ohne Schleifmittel ganz schön unangenehm: Eine raue Oberfläche und scharfe Kanten würden auf der Haut kleine Schürf- und Schnittwunden hinterlassen. Mit Schleifmitteln auf hochflexiblen Trägern lassen sich die Oberflächen und Kanten glätten, sodass ein angenehmes Tragegefühlt entsteht. Auch das hochkomplexe Uhrwerk, das aus mehreren hundert Teilen besteht, wird mit VSM Feinschleifmitteln geschliffen – damit die kleinen Zahnräder zuverlässig und präzise ihre Arbeit verrichten können.  

Produktempfehlungen zum Schleifen von Uhren

KK511J – VSM ALUMINIUMOXID
XK870F – VSM CERAMICS
CK772T – VSM COMPACTGRAIN

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